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KircheAktuell vom 28.03.24

publiziert am 27. März 2024

Editorial aus dem “KircheAktuell”:

UNBEQUEMLICHKEITEN

Die Bibel ist unbequem, weil sie unbequeme Wahrheiten erzählt. Da gibt es einen Gott, der alles er – schaffen hat und der unendlich ist: unendlich heilig, gerecht und mächtig, unendlich gnädig, liebend und vergebend und unendlich ewig.

Und ich? Ich bin fehlerhaft. Aus bösen Gedanken werden böse Worte und böse Taten. Damit verletze ich Menschen aber vor allem schaffe ich damit eine Distanz zu Gott. Eine Distanz, die von Gott nicht gewollt ist, die aber entsteht, da ich es in meinem Schmutz in seiner strahlenden Reinheit nicht aushalte.

Nun könnte es sich Gott im Himmel auf einem Wolkenkissen bequem machen, uns bei unseren vergeblichen Versuchen, diese Distanz wegzuarbeiten, beobachten und nebenher ein wenig Hagelpopcorn snacken. Aber echte Liebe ist nie bequem. Darum wählt Gott die Unbequemlichkeit. In einem unbequemen Stall wird er Mensch. Ein unbequemer Mensch. Ein Mensch, bei dem es nur ein dafür oder ein dagegen gibt; der uns dazu auf – fordert, den unbequemen Nächsten zu lieben; der von uns verlangt, uns den unbequemen Autoritäten unter – zu ordnen und für andere unbequem zu sein, indem wir ihnen von diesem Menschen, der Gott ist, erzählen. Und der in letzter Konsequenz den Weg ans unbequeme Kreuz wählt. Weil Vergebung nie bequem ist.

Unbequemerweise ist Jesu Tod am Kreuz nicht das Ende und die Geschichte geht Gott sei Dank noch viel unbequemer weiter:

Gudrun Aebi, Kirchenpflegerin

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